Richtfest 20.09.2017
Richtspruch anlässlich des Richtfestes am 20. 09. 2017
Mit Gunst und Verlaub
Die Feierstunde hat geschlagen, es ruht die geübte Hand. Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüsst stolz der Richtbaum ins Land.
Ein solches Werk kann nur geschehen, wenn jeder brav an seiner Stelle und alle fest zusammenstehen, der Architekt, Lehrling und Geselle.
Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut. Es waren wack’re Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut.
Drum wünsche ich, so gut ich’s kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit stolz empor gehob’nem Blick dem neuen Exerzitienhause recht viel Glück.
Ein schönes Werk! Gott liess es uns gelingen, wofür wir ihm Lob Preis und Ehre bringen! Das Sparr’nwerk steht gerichtet mit dem Kreuze und strahlet hell im heit’ren Tagesglanze.
Wir seh’n es freundlich an und sagen: Sei uns willkommen, stilles Haus! Dich möge nie ein Ungglück plagen, und Friede gehe ein und aus!
Wohl hat gar mancher, als der Bau begonnen, mit Zweifeln an die Ausführung gedacht, und wieviel Zeit ist nun seitdem verronnen, als mit dem Grund der Anfang ward gemacht? War es nicht seit dem ersten Augenblicke, als ob sich Gottes Hilfe spät und früh hier offenbarte, dass zu unserem Glücke, zu uns’rer Freude dieses Werk gedieh? Hier kann euch abermals ein Beispiel lehren: „Wer fest auf Gottes Vaterhuld vertraut, der wird auch seine Hilfe nie entbehren, und hat fürwahr auf keinem Sand gebaut!“
Viel Sorg‘ und Fleiss erfordert solch‘ ein Bauen, doch wird es leicht bei festem Gottvertrauen; der frohe Mut schafft freudiges Bewegen; auf guter Tat ruht immer Gottes Segen.
Nun nehm‘ ich froh das Glas zur Hand, gefüllt mit Wein bis an den Rand, und mit dem feurigen Saft der Reben will jedermann die Ehr‘ ich geben,wie sich’s nach altem Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt.
Als Erstem sei hier Gott gedankt, der uns ein Schutz und Helfer war, bei jeder drohenden Gefahr.
Das keiner hier zu Schaden kam, der Teil an diesem Baue nahm. Auch schütz er künftig dieses Haus und alle, die da gehen ein und aus.
Die Architekten und Ingenieure – ehret Sie nach Gebühr, wie Sie’s verdienen, das bitten wir. Den Plan haben sorgsam sie gemacht, Zweckmässigkeit sich ausgedacht, dabei die Schönheit nicht vergessen – da galt Berechnen und Messen – und weil’s soll steh’n für späte Zeit, so galt’s auch Dauerhaftigkeit.
Wir, die nach des Meisters Rissen getreu zu bauen uns befliessen, hier kommen auch nun endlich d’ran – denn auch der Geselle ist ein Mann, den man nicht leichtlich mag entbehren, d’rum soll auch ihn man, schätzend ehren.
Vergönnt mir denn, freudig das Glas zu erheben – stosst an, der Gesellenstand aller Gewerke, er soll leben! Er lebe hoch!
Die Stiftung lass‘ nun leben – sie mög‘ ein guter Geist umschweben, ihr Segen und Gedeihen geben und immer Sinn für edles Streben! Hoch lebe sie – hoch!
Und galt’s zunächst, dem Herrn im Himmel loben, so sei doch jetzt von mir das Glas erhoben, um ihnen allen laut ein Hoch zu bringen, die für das Gute willig Opfer bringen, den Dank der Mit-und Nachwelt sich erringen – Gott lass‘ noch ferner ihr Bemüh’n gelingen – Stosst an! Ihr Lebehoch mög‘ denn erklingen!
So möchte ich mit lauten Worten den geehrten Unterstützern und Förderern all‘ viel Lob und Dank hier überbringen. Sie leben hoch!
Nun ist das Glas wohl ausgeleert und weiter für mich nicht’s mehr wert, drum werf‘ ich es zu Boden nieder; doch Scherben bedeuten Glück und Segen der Gemeinschaft „Christ wohin?“ auf allen Wegen!
Wie man sehen kann ist es vorwärts gegangen mit dem Haus. Die Wände sind hochgezogen und das Dach ist drauf. Wir konnten das Bäumchen am 20. 09. 17 auf das Dach setzen. Was lange währt wird endlich gut, könnte man sagen. Wir sind schon wieder einen Schritt näher an unserem Ziel. Es dauert sicherlich noch eine Weile bis die Fenster drinnen, die Ziegel auf dem Dach und die Wände verputzt sind. Aber mit vereinten Kräften werden wir diese Etappe angehen.
Natürlich sind wir immer noch auf die Hilfe der Spender angewiesen und möchten uns nochmals herzlich bei all den Spendern bedanken, die an diesem Werk mitgebaut haben! Vielen lieben Dank!
Wir hoffen,dass wir bis zum Wintereinbruch die Aussenhülle fertig haben werden. Da sind wir wieder auf all Ihre Hilfe angewiesen. Mit Gottes – Hilfe werden wir weiterbauen und Sie weiterhin informieren.
Das Christ wohin? Team